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Warum jetzt?

Diese einfache aber zugleich bedeutende Frage ist nicht leicht zu beantworten und beschäftigt mich jetzt schon seit einigen Wochen nachdem sie mir Mitte Januar zum ersten Mal gestellt worden war.
Mittlerweile gibt es auf diese Frage mehrere Antworten, die sich in ihrer Bedeutung und Tragweite unterscheiden, jedoch unwillkürlich miteinander zusammenhängen.

Als Hauptgrund würde ich unser bis dato ungestilltes Fernweh angeben. Anscheinend sind wir im Grunde unseres Herzens Weltenbummler, die einfach noch zu wenig von der Welt gesehen haben und von der Ferne angezogen werden wie Fliegen vom Licht. Die Tatsache, dass wir innerhalb von 12 Jahren fünf Mal umgezogen sind und uns das sechste Mal nun bevorsteht, würde diese Vermutung durchaus bekräftigen.

Zum zweiten wollte ein sehr guter Freund, den wir aus den Berliner Zeiten kennen, im Frühling diesen Jahres mit seiner Familie nach Montenegro gehen und fragte uns Anfang Januar, ob wir nicht Lust
hätten, mitzukommen. Ich muss eindeutig zugeben, dass so ein weitreichendes Unterfangen immer einfacher ist, wenn man nicht allein ist. Mit der wahrscheinlich aus einer Laune heraus entstandenen Frage unseres Freundes hat er uns den nötigen Anstoß gegeben und den Stein ins Rollen gebracht.

Durch unsere unabhängigen Lebensläufe, unsere gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnisse befinden Ronny und ich uns derzeit in einer Lebensphase, in der wir unseren jetzigen Alltag und alles, was damit zusammenhängt, hinterfragen. Dabei stießen wir schnell auf die Kernfragen:
„Bin ich glücklich?“
„Was ist der Sinn meines Daseins?“

Weitere Fragen schlossen sich diesen ersten beiden an:
„Was macht mich aus?“
„Was möchte ich in meinem Leben noch erreichen?“
„Womit will ich meine Freizeit verbringen?“
„Welche Dinge machen mir Spaß?“
„Fülle ich meinen Alltag genügend mit Dingen, die mir Spaß machen?“ „Ist der jetzige Beruf der, der mich glücklich macht und wenn ja, kann er mich bis ins hohe Alter glücklich machen?“

Wir hegen die Hoffnung, dass eine Reise ins Ungewisse zu einer Reise zu uns selbst wird, wir dadurch vielleicht ein paar Antworten auf unsere Fragen bekommen und uns somit wieder ein Stück (zu) uns selbst finden.

Als letzten Grund nenne ich die derzeit angespannte Lage in Deutschland. Ich möchte hier nicht detailliert darauf eingehen, nur eines möchte ich dazu sagen: Das Land, in dem ich sorgenfrei
hineingeboren wurde, welches ich in den letzten 39 Jahren kennen- und lieben gelernt habe, in dem ich mich immer sicher und wohl gefühlt habe – dieses Land erkenne ich nicht mehr wieder. Ich bin
traurig und erschrocken darüber wie es sich entwickelt hat und ich habe Angst um unsere Zukunft und die unserer Kinder.

2 Antworten auf „Warum jetzt?“

Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass wir in der Mehrheit ein Volk von Narzissten sind. Dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

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